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Freiheit ist das Motto

Sowohl mein Blog, als auch mein Kanal haben ein Überthema. Es geht um Freiheit. Das gute an diesem Thema ist, dass es wirklich jeden betrifft und dass niemand sagen kann das wäre etwas Irrelevantes. Es ist eigentlich so selbstverständlich, dass niemand sich überhaupt noch Gedanken darüber macht. Gleichzeitig ist es aber auch ein so schwammiger und entfremdeter Begriff, dass es meiner Ansicht nach, gerade in unserer heutigen Zeit, extrem wichtig ist sich damit zu beschäftigen und ggf. auch dafür zu kämpfen.

„Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden“ – Rosa Luxemburg

Ich finde das ist ein schönes Zitat (auch wenn Rosa Luxemburg es nicht so gemeint hat, wie es in diesem Fall interpretiert wird).
Einige meiner Aussagen werden dich vermutlich „triggern“ weil sie deiner Meinung oder Weltsicht widersprechen. Und das ist vollkommen in Ordnung, es ist sogar wundervoll, denn jeder Mensch ist unterschiedlich. Deswegen möchte ich dich bitten, sobald du das Gefühl von Wut in dir bemerkst, aufmerksam zu werden und durchzuatmen. 4 Sekunden ein und 4 Sekunden aus. Dein Cortisol-Level sinkt dadurch und du bist automatisch aufnahmefähiger. Ich möchte dir lediglich meine Perspektive darstellen und dir vielleicht einen Denkanstoß geben. Ich möchte dir keinesfalls meine Meinung aufzwingen, denn das wäre das Gegenteil von Freiheit. Letztendlich haben wir (vermutlich) das gleiche Ziel. Wir wollen ein gutes und freies Leben führen. Und wenn nicht, darfst du meinen Blog auch verlassen.

Definition von Freiheit

Im Duden wird Freiheit wie folgt beschrieben:
„Zustand, in dem jemand von bestimmten persönlichen oder gesellschaftlichen, als Zwang oder Last empfundenen, Bindungen oder Verpflichtungen frei ist und sich in seinen Entscheidungen o. Ä. nicht [mehr] eingeschränkt fühlt; Unabhängigkeit, Ungebundenheit“
Warum diese Definition problematisch ist, erkläre ich dir gleich. Viel passender ist die englische Definition von Freiheit. Im englischen Sprachgebrauch gibt es zum einen das Wort „Freedom“ und zum Anderen das Wort „Liberty“. Die meisten kennen nur das Wort „Freedom“, weswegen ich es ausgewählt habe für den Namen meiner Seite.

„Freedom“ bedeutet:

  • Das Fehlen von Notwendigkeit, Zwang bei der Wahl, oder beim Handeln.
  • Der Zustand der Befreiung von etwas Belastendem.
  • Die uneingeschränkte Nutzung von etwas.

„Liberty“ bedeutet:

  • Die Macht zu tun, was man will.
  • Die Freiheit von physischen einschränkungen.
  • Die Freiheit von willkürlicher oder despotischer Kontrolle.
  • Die Macht zu Wählen
  • Eine Aktion, die über normale Grenzen und Konventionen hinausgeht

Jetzt sind wir der Definition von Freiheit schon ein ganzes Stück näher.

Doch können wir diese Definition einfach so annehmen? Manche würden sogar so weit gehen zu behaupten, dass niemand wirklich frei ist. Diese Sichtweise bezieht sich vor allem auf den freien Willen. Aus Sicht der “Deterministen” in der Wissenschaft und der Philosophie gibt es den freien Willen nicht. Für sie ist menschliches Handeln bestimmt durch unbewusste Reize, die uns unser Körper sendet. Nur weil wir nicht wissen was uns antreibt, heißt es nicht, dass wir entscheiden. Darüber habe ich bereits einen Artikel geschrieben, der dieses Thema im Detail behandelt.  

“Männer (Menschen) irren sich in ihrem Glauben, dass sie sich für frei halten, und diese Meinung besteht nur darin, dass sie sich ihrer Handlungen bewusst sind und die Ursachen, durch die sie bestimmt werden, nicht kennen; Was ihre Vorstellung von Freiheit ausmacht, ist, dass sie keinen Grund für ihre Handlungen kennen” – Spinoza

Wir können diese Diskussion aber auch einfach ignorieren, indem wir die Freiheit eher wie Roussau definieren. Nämlich als Abwesenheit vom Einfluss Anderer.

Noch deutlicher wird es, wenn wir das Gegenteil von Freiheit betrachten. Die Sklaverei.
Bei der offenen Sklaverei weiß der Sklave, dass er nicht frei ist und fühlt sich dementsprechend. Ein Sklave steht außerhalb der Gesellschaftlichen Regeln, denn er ist Nichts. Ein Sklave ist ein entmenschlichtes Geschöpf, welches einzig eine Bedeutung als Werkzeug spielt. Ein Sklave darf nichts entscheiden. Weder wohin er geht, noch was er tut, oder wann er es tut. Ein Sklave tut lediglich das, was ihm befohlen wird. Ein Sklave ist gebunden an seinen Meister und erhält von diesem seine Pflichten. Ein Sklave besitzt nichts und ist deshalb komplett abhängig von seinem Meister. Dabei kann der Meister seinen Sklaven mit der Peitsche, oder dem Zuckerbrot erziehen. Unabhängig davon wie er behandelt wird, bleibt der Sklave unfrei.

Ebenen der Freiheit

Bereits die alten Griechen haben sich mit der Freiheit als Konzept beschäftigt, sowie andere Philosophen im Laufe der Zeit. Ganz eindeutig ist es nicht, was Freiheit genau bedeutet. Genaugenommen ist es vermutlich auch gar nicht möglich, weil es ein sehr subjektives Erlebnis ist. Dennoch möchte ich Freiheit in unterschiedliche Ebenen, oder Teilbereiche unterteilen. Denn auf diese Weise ist es besser möglich Freiheit als Ganzes zu verstehen und daraufhin zu arbeiten.

Interne Freiheit

Die interne Freiheit bezieht sich auf unsere Gedanken und Empfindungen. Jeder von uns hat innere Triebe, Sehnsüchte und Emotionen. Betrachten wir unseren Körper wie eine biologische Maschine und unser Gehirn wie eine art Software, oder eine Programmierung. Unser Körper und unser Gehirn kommunizieren über das Nervensystem miteinander und geben sich Signale. Unser Bewusstsein ist die Fähigkeit diese Kommunikation zu beobachten und zu interpretieren. Manchmal sind wir sogar fähig diese Kommunikation zu beeinflussen. Um also wirklich frei sein zu können, müssen wir uns darüber bewusst sein, was in uns passiert und die Kontrolle über unseren Körper und unsere Gedanken erlangen. Tun wir dies nicht, sind wir nichts weiter als Sklaven unserer eigenen Triebe. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Drogensüchtige, der zwar genau weiß, dass er etwas falsches tut, aber ein Sklave seiner Triebe ist. Sein Verlangen hat die Kontrolle über ihn. Um die Freiheit auf dieser Ebene zu erlangen muss man sich mit Spiritualität, Religion und Ethik beschäftigen. Dabei konzentriert man sich auf moralische Prinzipien, langfristiges Denken und darauf, was das Beste für einen Selbst sein könnte. Man bildet einen inneren Kompass aus, der einem stets den Weg zeigt, wenn man überwältigt ist von seinem inneren Chaos. 

Physische Freiheit

Die physische Freiheit umfasst die drei dimensionale Ebene der Freiheit. Dazu gehört die körperliche Gesundheit, Fitness und Bewegungsfreiheit. Ist man ungesund und unfit, ist man limitiert in seinen Bewegungen. Diese Limitierung verschließt einem viele Türen. Man hat weniger Möglichkeiten seine Zukunft zu beeinflussen. Natürlich sind viele Aspekte der körperlichen Einschränkungen nicht beeinflussbar. Behinderungen sind z.B. unverschuldet und angeboren. Aber das hat nicht zu Bedeuten, dass man nicht seine bestehenden Chancen bestmöglich nutzen oder sogar ausweiten sollte. Jeder Mensch hat in gewissen Bereichen seine genetischen Limitierungen. Das macht uns zu Menschen und sorgt dafür, dass jeder Mensch einzigartig bleibt. Die Freiheit, selbst zu entscheiden was mit dem eigenen Körper passiert beinhaltet die Möglichkeit zu reisen, sich frei zu bewegen und auch zu konsumieren was man will und wann man es will. Diese Ebene beinhaltet auch den Privatbesitz. Also die Fähigkeit zu besitzen, was man möchte. Das aber nur, sofern die externe Freiheit nicht dadurch eingeschränkt wird!

Externe Freiheit

Diese Ebene der Freiheit bezieht sich auf die Unabhängigkeit von äußeren Zwängen. Damit ist gemeint, dass keine anderen Personen, Gruppen, oder Technologien einen ungewollt dazu zwingen können wie man sich zu verhalten, oder zu denken hat. Die einzige Ausnahme ist, wenn man daran gehindert werden soll die externe Freiheit anderer Menschen einzuschränken. Hierzu zählt die Notwehr. Diese Ebene ist die komplexeste Ebene, weil die Grenzen der eigenen Handlungsfreiheit immer wieder neu definiert werden müssen. Es ist auch die Ebene, die am häufigsten überschritten und vernachlässigt wird.

Die historische Entwicklung der Freiheit

Die historische Entwicklung der (westlichen) Zivilisation durchlief grob 3 Stufen: Anfangs waren Menschen in Stämmen organisiert, in denen es keine klaren Hierarchien gab und die nur durch gemeinsame Kooperation untereinander erfolgreich sein konnten. Es gab aber immer wieder Fälle in denen andere Stämme angegriffen und versklavt wurden. Nachdem es die ersten Bauern gab, die Nahrung in großen Mengen produzieren konnten, konnte auch ein höherer Wohlstand generiert werden. Zur selben Zeit entwickelten sich Stämme und ganze Völker, die sich darauf spezialisierten diese Bauern auszurauben und zu versklaven. 

Die gemeinsame Kooperation beider Lebensstile ermöglichte es, dass sich immer mächtigere und größere Zivilisationen entwickeln konnten. In diesen systemen gab es oft privilegierte und unprivilegierte Menschen. Die Unprivilegierten waren meist die eigentlichen Produzenten von Waren und Nahrung, hatten aber nur wenig bis gar keine Rechte. Es gab zwischendurch immer wieder Kulturen, die darin ein Problem erkannten und zumindest größeren Teilen der Bevölkerungen mehr Freiheiten und Rechte zugestanden. Im antiken Griechenland, oder Rom wurden sogar demokratische Systeme eingeführt.

Mit der Zeit entwickelten aber auch diese sich zu autoritären Systemen, oder wurden von diesen übernommen. Im Mittelalter, welches auch “das dunkle Zeitalter” genannt wird, waren die meisten der Menschen nur Sklaven, bzw Vasallen ihrer Herren und mussten stets einen Teil ihrer Gewinne abgeben. Taten sie dies nicht, wurden sie ermordet, eingesperrt oder gefoltert. Die Bürger konnten ihre Herren nicht wählen und hatten auch sonst keine Mitbestimmungsrechte. Durch ständige Kriege mit anderen autoritären Systemen waren sie auch gezwungen ihr Leben zu lassen. Abgesehen davon konnten sie auch oftmals ihren Glauben, ihre Partner, oder ihren Beruf nicht wählen. Aber nicht nur die Unprivilegierten waren in diesem System unfrei, sondern auch die Adligen, die ebenfalls gewissen Pflichten unterlagen. Die freien Völker in diesen Systemen mussten oft ein unauffälliges Dasein fristen. Allerdings nur solange, bis auch sie geknechtet wurden.

Die Jahrhunderte des Leids und der Knechtschaft waren geprägt von Gewalt und Aufständen gegenüber der Herrschenden Klasse. An einem Punkt in der Geschichte wurden die Rufe nach Freiheiten immer lauter, sodass den Mächtigen nichts anderes übrig blieb, als den Untertanen einige Rechte zuzusichern. Doch einige Teile der Bevölkerung gaben sich damit nicht zufrieden und forderten mehr. 

Ein hervorragendes Beispiel ist die Entwicklung der vereinigten Staaten von Amerika. Die frühen Siedler kamen nach Amerika, um etwas eigenes aufzubauen und selbstbestimmt zu leben. Die herrschende Klasse der Briten wollte das Land jedoch für sich behalten, weswegen es zu einem Unabhängigkeitskrieg kam, den die Amerikaner gewannen. Die Gründerväter erkannten den Wert der Freiheit und errichteten ein Regierungssystem “vom Volk für das Volk”. Die Idee war, dass die einzige Rolle der Regierung darin liegen sollte die Freiheit der Bürger zu verteidigen. Dies sollte in Form von Gesetzen durchgesetzt werden, die die Rechte der Bürger schützen sollen. Die Bürger sollen sich selbst in form einer Demokratie organisieren und ihre Vertreter selbst wählen. und die sollten bestimmen, wie die Gesetze gestaltet werden. Allerdings nur so, dass es die Verfassung erlaubt. Diese demokratischen Prinzipien dienen heute noch als Grundbausteine der demokratischen Verfassungen von Regierungssystemen. 

Allerdings gab es einige Lücken und Widersprüche in dem System. Einerseits waren die meisten Bürger relativ frei, doch es gab auch Gruppen, die weniger Rechte hatten. Dazu gehörten vor allem Sklaven aus Afrika, indigene Völker, aber auch Frauen. Die Idee war gut, aber es haperte an der Umsetzung. Und aufgrund der schlechten Umsetzung der Ideen der Gründerväter, verurteilen heute viele Menschen die Ideen als Ganzes. Heute ist von den vereinigten Staaten von Amerika der Gründerväter nur wenig übrig geblieben. Und so ähnlich sieht es mit den restlichen Demokratien aus. Doch während die USA mit der Idee der Freiheit gegründet wurden, wurden die meisten anderen STaaten als autoritäre Systeme gegründet. Tatsächlich sind freie, demokratische Systeme noch sehr jung. 

Einher mit der Demokratie und dem Rechtsstaat geht auch der freie Markt, der es jedem Bürger ermöglicht so zu handeln wie er/sie will, solange nicht die Freiheit anderer eingeschränkt wird. Doch wie sieht es denn heute aus?

Die Bedeutung von Freiheit in der modernen Gesellschaft

Einher mit der Demokratie und dem Rechtsstaat geht auch der freie Markt, der es jedem Bürger ermöglicht so zu handeln wie er/sie will, solange nicht die Freiheit anderer eingeschränkt wird. Doch wie sieht es denn heute aus? Ernstzunehmende, objektive Ökonomen würden das derzeitige System nicht als freien Markt bezeichnen. Der Staat und die Notenbanken greifen massiv in die Wirtschaft ein. Abgesehen davon hat der freie Markt einen schlechten Ruf. Fast alle Probleme, die die Menschheit beschäftigen werden dem Kapitalismus angerechnet. Die Bürger wünschen sich immer mehr Umverteilung und Privilegien. Die Staatsausgaben nehmen immer stärker zu. Während einige Unternehmen gezielt besteuert werden, werden andere subventioniert. Dabei überschreitet die Regierung die ehemals geplanten Befugnisse. Anstatt die Freiheiten der Menschen zu schützen mischt sich der Staat in immer mehr private Bereiche des Lebens ein. Die Menschen verlangen nach immer mehr kostenlosen Leistungen vom Staat, was Politiker wiederum dazu verleitet Wähler zu “beschenken”. Die Folge ist, dass sich Staaten immer stärker verschulden.

Aber nicht nur der Staat beeinflusst unser Leben massiv, sondern auch monopolistische, oder oligopolistische Riesenkonzerne, die ihre Macht einsetzen um die Politik und die Gesellschaft zu beeinflussen. Vor allem die Technologie Unternehmen und Plattformen nutzen technologische Mittel um mithilfe künstlicher Intelligenz in unseren Kopf einzudringen und unsere Gedanken, Wünsche und Handlungen zu analysieren. Durch diese klebrige Nähe zwischen Konzernen, Staaten, NGOs und den Medien, entsteht eine immer stärker gesteuerte Welt. Die Menschheit wird immer abhängiger von großen Institutionen und Technologien. Das Ziel der Berechenbarkeit des Lebens ist eine Art Ideologie, mit der alle Probleme gelöst werden sollen. 

In Krisensituationen ergreifen Staaten immer drastischere Mittel um Freiheiten und Grundrechte einzuschränken. Dabei gibt es nur wenig Widerstand vom Volk. Sogar die Grenze der körperlichen Unversehrtheit ist man bereit zu überschreiten. Dabei wird nur selten mit Vorschlägen gearbeitet und stattdessen von oben herab befohlen und regiert. Das widerspricht der Idee einer freien, demokratischen Gesellschaft, in der das Volk regieren sollte. 

Die modernen demokratischen Gesellschaften lassen sich simpel als “fake frei” beschreiben. Die Menschen haben gewisse Freiheiten, die aus früheren Zeiten stammen. Allerdings werden diese nach und nach aufgelöst, um große globale Probleme zu lösen. Dabei wird das Volk oft nicht mehr als Souverän und frei betrachtet, sondern als Masse an Konsumenten, die man steuern und einschränken muss. Die Menschen in der Gesellschaft lassen sich sehr von den Medien und der Politik beeinflussen und geben freiwillig ihre Grundrechte ab. Trotzdem haben sie weiterhin das Gefühl in einer freien Demokratie zu leben. Im Grunde leben die Menschen eine Lüge, die gut klingt, aber immer weniger mit der Realität zu tun hat. 

Am meisten lassen sich die Menschen jedoch nicht von den “Eliten” beeinflussen, sondern von der eigenen Gruppe. Das Verlangen zu einer großen Gruppe zu gehören und Teil der Gesellschaft zu sein überwiegt den Wunsch nach Freiheit. Das liegt daran, dass Menschen sich in der Gruppe sicherer fühlen und starke Abhängigkeiten von anderen Menschen bilden.